Musikabend in Erfde
Nur durch konsequente Nachwuchsschulung gibt es Feuerwehrmusik.
Konzertante Blasmusik vom Feinsten erlebten die über 300 Gäste am „Musikabend der Musikzüge Kropp-Stapelholm“ in dem Festzelt in Erfde. Die 88 Hobbymusiker des Musikzugs Erfde, der gemeinsam auftretenden Musikzüge Bergenhusen/Meggerdorf und das DAS Orchester hatten in ihrem Repertoire Polka, Walzer, Marschmusik, Rock und Pop. Unter dem Namen DAS verbergen sich seit acht Jahren die Feuerwehrmusiker aus Drelsdorf, Ahrenshöft und Stapel. Durch das 24 Stücke umfassende Programm führte humorvoll der Ehrenwehrführer Peter Thomsen aus Erfde.
Welch eine ehrenamtliche Arbeit hinter so einer Musikzugausbildung steckt, erklärte in einem Gespräch Musikzugführer Stefan Doose aus Erfde. „Wir üben fünfzigmal im Jahr und haben auch in etwa so viele Auftritte pro Jahr“, so Doose. In Erfde wird die Nachwuchsausbildung kostenlos betrieben. „Aber unsere Nachwuchsmusiker benötigen so etwa zwei Jahre, bis sie uns verstärken können“, ergänzt Nachwuchsausbilderin Dörte Reeh. Auch DAS-Orchesterleiter Thies Thomsen aus Süderstapel setzt auf die Jugendarbeit. „In unserem Orchester befinden sich 24 Kinder und Jugendliche in der Ausbildung“, so Thomsen. Um die Musikzüge zukunftsträchtig zu halten, geht Thomsen auch in die Erfder Schule. Der ehemalige Soldat unterrichtet über die Kreismusikschule Schulkinder in Erfde. „Ich würde mich freuen, wenn es gelingen würde, Kinder aller drei Grundschulstandorte gemeinsam für unsere Feuerwehrmusik zu begeistern“, so der Wunsch von Thomsen. Alle Musikzüge in Stapelholm beklagen das berufsbedingte Abwandern von jungen ausgebildeten Musikern. „In Meggerdorf verlieren wir durch das im Wintersemester beginnende Studium drei Musikerinnen“, so die Ausbilderin Doris Seier aus Owschlag. „Ich bin immer froh, wenn wir von zehn ausgebildeten Musikern einen für immer gewinnen“, ergänzt Doose. Dass die demografische Entwicklung in Stapelholm die musikalische Ausbildung zusätzlich erschwert, belegte Moderator Peter Thomsen mit Zahlen. „Im März 1974 kam ich als Junglehrer nach Erfde und wir hatten über 700 Kinder, heute sind es eben über 300“, so Thomsen.
Aber eines darf man nicht vergessen, Musik verbindet Jung und Alt. „Wo sonst kann man mit 12 bis zu meinem Alter gemeinsam in einer Gruppe auftreten“, erklärt der 90-jährige Harry Paris aus Erfde.
Alle Musikzugführer werben um Nachwuchs und die Stapelholmer Kommunen unterstützen die Musikzugarbeit finanziell.
Text und Fotos: Peter Thomsen
Foto 1: Harry Paris (90): „Feuerwehrmusik hält einen jung und macht fit!“
Foto 2: „Nur gemeinsam sind wir stark“, so DAS-Orchester-Leiter Thies Thomsen (rechts)