Alarmübung am 27. September 2017 in Bargen
Am letzten Mittwoch heulten um 18.38 Uhr die Sirenen in Bargen, Erfde, Tielen und Meggerdorf auf.
Schon um 18.44 Uhr erschien die Ortswehr Bargen an dem Übungsobjekt. Es war die Jugendhilfe-Einrichtung Matthäus-Hof in Bargen. In der Einrichtung werden zurzeit elf Jugendliche betreut. Das Schadensszenario ging von einem Küchenbrand aus. Zwei Personen befanden sich in dem mit Disco-Nebel verqualmten Gebäude. Berufsbedingt war die Bargener Wehr nur mit sieben Personen präsent. Erschwerend hinzu kam, dass beide Wehrführungen fehlten. Daher war Gruppenführer Sven Temme als Einsatzleiter gefordert. Mit dem Eintreffen der drei Nachbarwehren verfügte man schließlich über 65 Einsatzkräfte und davon zwölf Atemschutzgeräteträger. Mit acht Strahlrohren ging man zur Brandbekämpfung vor. Plötzlich spielte der „Übungsleiter“ Marc Wonnenberg eine erschwerende Situation ein. „Im ersten Stock werden noch zwei Personen vermisst“, verkündete er lapidar. Mit zwei Atemschutztrupps ging man auf die Suche. „Unsere Sicht war gegen Null und im ersten Stock sind 36 Türen“, so der Erfder Atemschutzträger Thorben Küssner, „ohne unsere Wärmebild-Kamera hätten wir ewig gebraucht.“ Die beiden vermissten Personen wurden auf den Balkon gebracht. Die eine Person war „schwer verletzt“ und wurde von der Meggerdorfer Wehr gekonnt mit einer Trage und einem Steckleitereinsatz gerettet. Als Verletzte fungierte die 31-jährige Stefanie Ritter. „Ich fand es so beruhigend, wie die Feuerwehrkräfte vorgegangen sind, und verspürte keinerlei Ängste“, lobte Ritter.
In der gemeinsamen Abschlussbesprechung würdigte Amtswehrführer Sönke Rahn das gemeinsame Zusammenarbeiten der vier Wehren in einem Löschzug. „Tagsüber verfügen wir nicht über diese Anzahl an Feuerwehrkräften und müssen halt zusammen Einsätze abarbeiten“, so Rahn. Marc Wonnenberg war im Großen und Ganzen mit dem Ablauf der Übung zufrieden. „Bedenkt jedoch, dass die Menschenrettung immer Vorrang hat“, appellierte Wonnenberg. Voll des Lobes war auch Andreas Schneider, Leiter des Matthäus-Hofes: „Wir finden es einfach toll, wie professionell und ruhig das Einsatzgeschehen abgelaufen ist.“ In diesem Zusammenhang äußerte er den Wunsch, seinen Jugendlichen Brandschutzunterweisung zu geben. „Damit beginnen wir gleich im Oktober“, so Wonnenberg.
Foto 1: Die Meggerdorfer Wehr rettet auf ruhige Art und Weise die 31-jährige „Verletzte“
Foto 2: „Menschenrettung hat immer Vorrang“, so Wonnenberg
(Text u. Fotos: Thomsen)