Einsatz 28/2023 Alarmübung 2. Zug Amt Kropp-Stapelholm

Um 18.50 Uhr ertönten am Donnerstag die Sirenen in Bargen, Erfde, Tielen und Meggerdorf.
Folgende Schadenslage war für die vier Feuerwehren abzuarbeiten: In der Kurve der Eiderstraße 13 in Bargen war ein Auto mit einem angehängten Wohnwagen ins Schleudern geraten und prallte gegen ein ehemaliges Bauerngehöft. Durch die Wucht des Aufpralls war dieses in Brand geraten.
So lautete das Übungsszenario des 2. Löschzuges des Amtes Kropp-Stapelholm.
Die Ortswehr Bargen war nach kurzer Zeit mit ihrem TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit 600 Litern Wasser) am Schadensort und führte die ersten Erkundungen durch. „Der Unfallfahrer hatte sich fortgemacht, aber in dem umgestürzten Wohnwagen wurden zwei verletzte Jungen entdeckt und zwei vermisste Personen sollten sich in dem verqualmten Gebäude aufhalten“, berichtete Gruppenführer Marc Wonnenberg. Acht Minuten nach der Alarmierung traf die Ortswehr Erfde mit ihrem Großlöschfahrzeug (LF 20), dem HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) und dem ELF (Einsatzleitfahrzeug) ein. Kurz darauf erschienen die Wehren aus Tielen und Meggerdorf mit ihren TSF-W.
Insgesamt waren es nun 75 Feuerwehrkräfte, die von dem Bargener stellvertretenden Ortswehrführer Axel Wilmsen ihre Aufträge erhielten. Alle vier Wehren konnten zusammen 19 (Erfde 11, Meggerdorf 4, Tielen 3, Bargen 1) Atemschutzgeräteträger stellen. Diese machten sich auf den Weg, um die vermissten Personen in dem verqualmten Stallbereich aufzufinden. „Das ist für uns aufgrund der miserablen Sichtverhältnisse immer eine große Herausforderung“, erklärte dazu der Fachwart Hans-Werner Schlüter aus Erfde. Aber nach relativ kurzer Zeit fand man sie und brachte sie in Sicherheit.
Mit den Spezialgerätschaften der Erfder Wehr sägte man das Dach des umgestürzten Wohnwagens auf und konnte die verletzten Jungen Hagen (13) und Luis (11) retten. Die Wehren aus Tielen und Meggerdorf entnahmen ihr Löschwasser aus Hydranten, um Nachbargebäude zu schützen. Um das brennende Objekt massiv ablöschen zu können, wurde zusätzlich noch Wasser aus der 320 Meter entfernten Eider von den Einsatzkräften aus Bargen und Erfde herbeigeschafft.
Nach über einer Stunde beendete man die erste Großübung des 2. Löschzuges nach den Corona-Einschränkungen von 2019. Ganz begeistert war die einzige teilnehmende Feuerwehrfrau Verena Hansen (26) aus Erfde: „Hier konnten wir das auf den Lehrgängen erworbene Wissen wie in einem Realeinsatz anwenden.“
In der nachfolgenden Besprechung kam man zu folgenden Ergebnissen: Sehr zufrieden war man mit der Personenanzahl der Einsatzkräfte und der Anzahl der vorhandenen Atemschutzgeräteträger. Wichtig ist es, beim Einsatz in verqualmten Gebäuden genügend Reservetrupps von Atemschutzgeräteträgern bereitzustellen. Schwierigkeiten hatte man zu Beginn der Übung bei den Verständigungen mit Funkgeräten. Die Atemschützer müssen immer auf einen „festen Kanal“ zurückgreifen, die anderen Einheiten haben dementsprechend die Kanäle zu wechseln. Gerade bei Großschadenslagen ist das entscheidend. Gelobt wurde die zentrale Atemschutzüberwachung und die feste Position des Einsatzleiters am ELW.
Amtswehrführer Sönke Rahn stellte noch einmal die Bedeutung von solchen gemeindeübergreifenden Übungen in den Vordergrund: „Nach den Arbeitszeiten unserer Feuerwehrkräfte haben wir die Man-Power, aber an einem Vormittag an einem Werktag schaut es anders aus.“ Daher muss permanent gemeinsam geübt werden.
Eines stellten die Jungen, die im umgestürzten Wohnwagen gerettet worden sind, noch einmal richtig: „Wir wissen natürlich, dass man während einer Autofahrt nichts im Wohnwagen zu suchen hat.“
Folgende Wehren waren im Einsatz:
Freiwillige Feuerwehr Bargen 🚒 TSF-W
Freiwillige Feuerwehr Meggerdorf 🚒 TSF-W
Freiwillige Feuerwehr Tielen 🚒 TSF-W, 🚒MTW
Freiwillige Feuerwehr Erfde 🚒 HLF20/16, 🚒 LF20 KatS, 🚒 MZF
Text: Peter Thomsen
Foto: Peter Thomsen, Matthias Mumm