Einsatzbericht zum 24 Stundendienst der Jugendfeuerwehr Erfde

Am 25.10. begann um 16:00 Uhr der Dienst. Unsere Wachabteilung der kommenden 24 Stunden bestand aus 14 Jugendlichen und natürlich dem ein oder anderen „großen“ Helfer.

Erstmal wurde das Nachtquartier im Aufenthaltsraum unseres Gerätehauses aufgeschlagen und den Jugendlichen erklärt, wie der Ablauf im Falle einer Alarmierung sein sollte.
Kurz darauf erklang auch schon der Gong und der Einsatz stand an, es musste eine eingeklemmte Person unter einer Frontladerschaufel mittels Hebekissen befreit werden. Gekonnt führten unser Gruppenführer Lennox und Max Ihre Gruppe durch diesen Einsatz.
Im Anschluss ging es dann zurück zum Gerätehaus und die Einsatzfahrzeuge wurden wieder Einsatzbereit gemacht.
Nachdem diese Arbeit erledigt war, stand das gemeinsame Abendessen auf dem Programm. Nun waren alle Satt und wir starteten gemeinsam in den Videoabend. Hier fiel die Auswahl auf Ice Age.
Leider mussten wir diesen Film unterbrechen, da uns der nächste Einsatz erreichte. Es wurden zwei vermisste Personen gesucht. Eine „Handyortung“ konnte den Bereich auf das Schulgelände und den Altbau unsere Schule in Erfde einschränken. Es wurden alle Bereiche in vier Dreiertrupps abgesucht und die abgesuchten Bereiche unseren Gruppenführern über Funk gemeldet. Da unsere Brandschützer sich dort gut auskannten war auch diese Aufgabe schnell gemeistert und wir konnten wieder in Gerätehaus einrücken.
Nun stand ab 22 Uhr die Nachtruhe an, in den meisten Fällen wurde auch versucht ein wenig zu ruhen. Es dauerte jedoch ein bisschen bis alle Jugendlichen im Reich der Träume landeten.
Die Nacht blieb Gott sei Dank ruhig.
Pünktlich um 07:06 Uhr erklang jedoch wieder der Gong und riss unsere Brandschützer aus dem Tiefschlaf. Im Bauhof der Gemeinde Erfde hatten die Rauchwarnmelder ausgelöst. Eine Erkundung ergab jedoch kein Feuer, sondern lediglich einen Fehlalarm.
Als kleine Entschädigung stand bei der Rückkehr jedoch schon das fertige Frühstück auf dem Tisch.
Nach dem Frühstück und der Morgenhygiene ging es leider weiter im unruhigen Erfde. Auf dem Dorfplatz wurde eine Ölspur gemeldet (Wasser-Kakaogemisch).
Die Einsatzstelle musste abgesichert, das ausgetretene Öl abgestreut und aufgenommen werden. Kurz bevor der Einsatz beendet war, meldete sich jedoch die Übungsleitstelle über Funk, denn es wurde ein Brand im Bereich Heidkoppelring gemeldet, hier zündelten Kinder auf einem Spielplatz. Das Feuer wurde schnell zum Flächenbrand, so dass unsere Brandschützer schnell einpacken mussten, um die neue Einsatzstelle zu erreichen.
Nachdem auch dieses Szenario abgearbeitet wurde, stand wieder die Herstellung der Einsatzbereitschaft im Gerätehaus an.
Nun folgte ein kleiner Theorieteil, unser Kamerad Arne Zimmermann erklärte den Jugendlichen die Funktion und Wirkweise von Kleinlöschgeräten, im Anschluss konnten die Jugendlichen Ihr erlerntes wissen am Simulator unter Beweis stellen.
Wie sollte es anders sein, gegen halb zwölf erklang erneut der Gong und es wurden brennende Altkleidercontainer im Bereich Heidkoppel gemeldet. Die Rauchsäule war bereits auf der Anfahrt zu sehen. Umgehend wurde ein Löschangriff aufgebaut und die Brandstelle wurde abgelöscht, unsere Gruppenführer begutachteten die Einsatzstelle noch mit unseren Wärmebildkameras, ehe Feuer aus gemeldet werden konnte.
Nun stand das gemeinsame Mittagessen an, es gab leckere Bolognese Sauce mit Nudeln, großen Dank an Gesine und Verena die Frisch gekocht haben, um auf Tütensauce zu verzichten. Da wir reichlich Nudeln und Sauce hatten und nichts übergeblieben ist, hat es wohl allen geschmeckt.
Die letzten Stunden unserer Schicht brachen an und unsere Jugendlichen bekamen noch einmal eine Einweisung in die Atemschutztechnik.
Plötzlich erklang am Nachmittag erneut der Gong und die Einsatzlage hatte es in sich…
Feuer größer Standard mit Menschenleben in Gefahr.
In der Lagerhalle des Wasserwerkes in Erfde kam es nach einer Verpuffung zu einer starken Rauchentwicklung. Leider konnte nur eine von drei Personen das Gebäude rechtzeitig verlassen.
Unter Atemschutz gingen zwei Trupps (je 1 PA-Träger und 1 Jugendlicher) in die Lagerhalle zur Menschenrettung vor. Die PA-Geräte der Jugendlichen wurden mittels KG-Rohr benutzerfreundlich gestaltet und gegen den Disconebel half die Fluchthaube aus.
Mit Hilfe der Wärmebildkamera wurden die Personen gefunden, so dass im Anschluss ein intensiver Löschangriff dafür sorgte, dass die Halle gerettet werden konnte.
Unser erster 24 Stundendienst neigte sich dem Ende zu wir reinigten die Einsatzfahrzeuge noch einmal gründlich und haben unsere gemeinsame Zeit in großer Runde Revue passieren lassen.
Es war für alle ein Mega Event, denn sowohl die Jugendlichen als auch alle Betreuer und Helfer waren sich einig, dass wir das im kommenden Jahr wiederholen wollen. Bei der Feuerwehr geht es nur im TEAM und das Ihr ein seid habt ihr in den letzten 24 Stunden bewiesen.
Ein großer Dank geht an dieser Stelle an das Ausbilderteam und alle weiteren helfenden Hände der Einsatzabteilung.
Ohne euch wäre so ein Event nicht auf die Beine zu stellen.
Ein weiterer Dank geht an unseren Ehrenwehrführer Peter Thomsen, der uns stets begleitet hat und ebenfalls noch einen Bericht für den lokalen Stapelholmkurier und die Landeszeitung verfasst hat, Dank dir sind wir hier im ländlichen Raum stets präsent, auch wenn nur noch wenig in der sh:z über uns zu finden ist, gibst du nicht auf.
Sollten wir den ein oder anderen Bürger in der Gemeinde durch unsere Übungen erschreckt oder vielleicht auch geweckt haben, entschuldigen wir uns dafür. Einer meiner früheren Wehrführer sagte mir aber mal: „Nur wer Übt, kann auch helfen.“
Eure Freiwillige Feuerwehr Erfde
Text: Th. Küßner